Die gestrige Tour auf den Rotefluespitz erwies sich als eine gute Wahl bei den aktuell herrlich winterlichen Verhältnissen und der insgesamt kritischen Lawinengefahr (Bulletin: erheblich, Gefahrenstellen v.a. oberhalb 1600 m in allen Expositionen).
Der Aufstieg erfolgte bei leichtem Schneefall, kaum Wind und bester Laune. Der prognostizierte Wind aus westlichen Richtungen war erst im Gipfelbereich etwas zu spüren bzw. zu hören, denn die Tour führte vorwiegend durch vom Wind abgewandte Expositionen.
Die ersten drei Kilometer km ging's leicht ansteigend auf der Alpstrasse bis Torbach, vorbei am ehemaligen Restaurant Alpenrösli. Dieser Teil war dank der trotz Räumung vorhandenen dünnen Schneeschicht ganz angenehm. Ohne Schnee auf der Strasse müsste man die Skier zumindest stellenweise tragen (Ausweichen auf die angrenzenden Hänge nicht überall möglich).
Ab Torbach über weite, nur mässig steile Weidehänge via Unter und Ober Krümpelhütte hoch zu P. 1429. Die Pulverschneedecke war dort gut einen halben Meter mächtig, stellenweise mehr mit deutlich erkennbaren Windverfrachtungen. Nur an einer Stelle musste ein Stacheldraht überwunden werden, was dank dem vielen Schnee aber kein Problem darstellte.
Der Westhang unterhalb vom Gipfel mit Steilheit zwischen 30-35° war wie erwartet ziemlich vom Wind bearbeitet und tendentiell etwas abgeblasen (aber sehr inhomogen, teils noch recht viel Schnee). Die letzten Meter über einen abgeblasenen und windgepressten Rücken auf den unscheinbaren, erstaunlich windgeschützten Hoger.
Schöne Schwünge dann hinunter durch den Pulverschnee, mit dem einen oder anderen Jauchzer und Purzelbaum. Die grosse Schneemenge war innert der letzten Tage gefallen, d.h. eine verfestigte Unterlage fehlt. Dies war aber dank genug mächtiger Schneeschicht und dem praktisch steinfreien Untergrund kein Problem. Für die Abfahrt fanden wir auf der östlichen Hangseite einen Weg ohne Zaun-Hindernisse bis Torbach. Von dort auf der Strasse alles fahrend hinunter bis ins Tal.
Fazit: Eine gelungene Neuschneetour in schöner Landschaft abseits des Skitourenrummels (wir waren die Einzigen). Die 700 HM eignen sich gut für eine Aufwärmtour auch bei kritischen Lawinenverhältnissen, und v.a. wenn die Strasse schneebedeckt ist.
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